42 Jahre Bundeswehr in Budel

Reinhold Stricker am 21.08.2022

Ich habe durch Zufall diese Webseite über das Ausbildungsregiment in Budel entdeckt. Ich war echt überrascht und auch erfreut darüber, dass es so eine Seite gibt. Bei mir ist der Lebensabschnitt Bundeswehr schon ziemlich lange her. Vor mehr als 50 Jahren wurde ich am 5.1.1970 zum Grundwehrdienst eingezogen und kam nach Budel. Dort absolvierte ich meine Grundausbildung in der 3./LwAusbRgt 2, die am 25.3.1970 endete. Nummer des Zuges und der Gruppe weiß ich nicht mehr. Da ich mit 22 Jahren wohl der älteste Rekrut der Kompanie war, wurde ich für das Amt des Kompaniesprechers vorgeschlagen und auch gewählt.

Auch wenn es vor allem am Anfang ein harter Schnitt war vom normalen Alltag zum Tagesablauf eines Rekruten in der Ausbildung, denke ich rückblickend gerne an die Zeit in Budel zurück. Vor allem der Zusammenhalt der Kameraden innerhalb unserer Gruppe (Stube) gab uns die Kraft, auch schwierige Situationen zu meistern (z. B. 36 Stunden-Übung, Nächtliche Orientierungsmärsche, Dichtigkeitsprüfung der Gasmaske). Im Großen und Ganzen sind wir aber anständig behandelt worden. Trotzdem habe ich mich gefreut, als es nach drei Monaten vorbei war und ich heimatnah zum Jagdbombergeschwader 36 nach Rheine versetzt wurde. Dort habe ich im Geschwaderstab (S 1 - Personalverwaltung) den Rest meiner Dienstzeit vollkommen entspannt abgeleistet. Ende Juni 1971 wurde ich als Hauptgefreiter entlassen.

Ein Kamerad von damals, zu dem ich noch Kontakt habe, konnte mir noch einige Namen unserer Vorgesetzten nennen. Hier die Namen und Dienstgrade: StUffz Hagelstein, Uffz Molsbeck (Ausbilder), Gefreiter UA Beilschmidt (Hilfsausbilder), OFW Karger (Spieß). Außerdem wusste er noch, wie elendig wir beim Wache schieben, bei den Nachtmärschen und bei der 36-Stunden-Übung gefroren haben. Ich habe mal im Netz geforscht und herausgefunden, dass der Winter 1969/70 der drittkälteste Winter nach Kriegsende war (Durchschnittstemperatur 2,8 Grad minus). Es hat die ganze Zeit gefroren. Erst als wir unseren Dienst in Budel beendet hatten, fing es an zu tauen. Da wir fast an jedem Wochenende mit dem Auto nach Hause fuhren, mussten wir wegen der Glatteisgefahr höllisch aufpassen. Wir sind auch mal am Sonntag zu spät zurückgekommen. Das wurde aber akzeptiert.

Das Jagdbombergeschwader 36 „Westfalen“ mit dem Flugplatz in Hopsten/Dreierwalde gibt es schon seit 2002 nicht mehr. Unsere Kaserne in Rheine, die General-Wever-Kaserne, wurde komplett abgerissen. Dort entsteht zurzeit ein Baugebiet.

Es würde mich freuen, wenn Sie meinen Beitrag in Ihre Seite aufnehmen. Ich füge noch ein paar Bilder aus der Zeit in Budel bei. Die Namen der Kameraden auf den Bildern weiß ich nicht mehr.

Zur Info: Auf dem Bild Kantine_Abends in der hinteren Reihe der Dritte von rechts.

Das bin ich.

Gruß aus Rheine

Reinhold Stricker

(HauptGefr a.D.)


Peter Ebbeler am 03.06.2021

Im Luftwaffenausbildungsregiment 2 begann meine Bundeswehrzeit, erlebte noch ein kurzes sechswöchiges Zwischenspiel im Jahre 1978 und meine aktive Laufbahn endete dort auch im Juni 1984 .

Am 03. Januar 1973 stand ich, 19 Jahre jung und seit 2 1/2 Jahren Geselle im Handwerk,
morgens um 08:00 Uhr als frierender Wehrpflichter
mit etlichen anderen Schicksalsgenossen am Nordeingang des Dortmunder Hauptbahnhofes.
Nach ca. 15 Minuten stieß ein eher sommerlich gekleideter Heeressoldat im kleinen Dienstanzug zu uns und sortierte und mit knappen und lauten Anweisungen.
Dann saßen wir im Zug nach Mönchengladbach und dort standen außer mir dann noch hunderte anderer frisch einberufener junger Männer auf dem Bahnsteig.
Es war eine fürchterliche Hektik, aber dann saßen wir vorsortiert im Sonderzug und eine gute Stunde später rollten wir am Bahngleis des Legerplaatz ein.
Auf dem Bahngleis eine Menge Soldaten mit Schildern, die uns noch einmal sortierten und laut und unmissverständlich klar machten, dass wir jetzt Soldaten waren.
Drei Mann nebeneinander, viele viele hintereinander, ohne Tritt Marsch, vorne links schwenken, vorne rechts schwenken, dann stand dort ein Mann in Luftwaffenuniform und einer gelben Schnur,
der uns als Soldaten der 6. Kompanie des Luftwaffenausbildungsregiments 2 begrüßte
und uns unseren Gruppenführern zuteilte, die uns in unsere 10-Mann-Stuben einwiesen.
Ich war 1. Mann der zweiten Gruppe des ersten Zuges und stand fortan beim Marschieren mittig vorne im ersten Zug, also an der Spitze der Kompanie.
Den Namen des Mannes mit der gelben Schnur habe ich mir gemerkt, er hieß Hauptfeldwebel Gäde oder Gaede.
Ansonsten sind mir noch in Erinnerung der Obergefreite Irle (mein Gruppenführerstellvertreter) und StUffz Robert.
Die nächsten Wochen flogen an mir vorbei, denn es gab so gut wie keine nicht ausgefüllte und fremd bestimmte Zeit.
Aber was ich wollte, wurde mir schnell klar.
Ich wollte das werden, was ich täglich vor mir sah.
Ausbilder.
So verpflichtete ich mich auf vier Jahre.
Zum Ende der Grundausbildung kam die Verwendungsberatung und die Verwendungsberater erklärten mir,
dass nicht in Budel, sondern in Norddeutschland Soldaten benötigt würden.
Auf meinen Wunsch nach einer heimatnahen Verwendung bekam ich die Auskunft " Herr Flieger, ihre Heimat ist die Bundesrepublik Deutschland und Leck liegt in der Bundesrepublik Deutschland, also nicht nur nah dran, sondern drin"
und schon ging meine nächste Bahnfahrt zum AG 52 nach Leck.
Etliche Tätigkeitsänderungs- und Versetzungsgesuche später wurde ich zur Überprüfung der Ausbildereignung zum Unteroffizierlehrgang/Stabszug/LwVersRgt 5 nach Essen Kupferdreh abkommandiert.
Den Unteroffizierlehrgang an der Truppendienstlichen Fachschule bestand ich ,wurde nach Essen versetzt und im Unteroffizier-Lehrgang als Ausbilder eingesetzt.
Meine "Karriere" nahm einen normalen Verlauf. Unteroffizier, Stabsunteroffizier,Feldwebel. Gruppenführer, stellv. Zugführer und stellv. Kompaniefeldwebel.
1978 sollte aus dem Unteroffizierlehrgang ein Modelllehrgang Allgemeine Grundausbildung werden und ich wurde zum "reinschnuppern in die Grundausbildung" für 6 Wochen zur 4.LwAusbRgt 2 abkommandiert.
Da war ich wieder in Budel und die ersten Holzbaracken waren Steingebäuden gewichen.
Sonst hatte sich nichts verändert. Der Ausflug in die Grundausbildung gefiel mir ausgesprochen gut.
1980 stand dem Standort Essen-Kupferdreh eine Umstellung bevor.
Das Versorgungsregiment 5 stand vor der Auflösung und ich hatte die Möglichkeit zum LwAusbRgt 2 nach Budel/Nl versetzt zu werden.
Da ich nur noch drei Jahre aktive Restdienstzeit hatte,
aber 4 Jahre für Unteroffiziere die Regelstandzeit in den Niederlanden war,
verlängerte ich meine Dienstzeit um ein Jahr auf 13 Jahre.
Mit dem Tag der Versetzung am 01. 04.1980 wurde ich zum Oberfeldwebel befördert und Zugführer des II. Zuges der 3./LwAusbildungsregimet 2.
Die letzte Kompanie, die noch in einer Holzbaracke untergebracht war.
Für mich schloss sich der Kreis in einer gewohnten Umgebung.
Es war eine tolle Zeit.
Mit meiner Familie bewohnte ich eine Reihenendhaus in der Europalaan Noord 51,
meine Kinder mussten nur über die Straße zu Kindergarten und Schule,
wir hatten viele Freundschaften und in der Kompanie eine tolle Kameradschaft.
Besonders in Erinnerung geblieben sind mir
- Hauptmann Martens, der ein fordernder, mitunter harter Chef war, aber immer ein Vorbild und mit ausgesprochen menschlichen Zügen
- Oberleutnant Lorenz
- Meine Zugführerkameraden HFW Naumann, OFw Gallwitz, OFw Rösich, OFw Krüning
- Die Unteroffiziere/Stabsunteroffiziere Bertelmann, Fachbach, Zündorf, Fangmann, Kramer, Heinen (Ausbilder) und Rademacher (Nachschub)und ein stellv. Gruppenführer, der OG Naphausen.
- und aus dem Casino der Tjö,auf dessen Seegrundstück wir viele schöne Angeltage und Feten erlebt haben.

Heute, schon über zwei Jahre in Rente, sortiere ich meine Erinnerungen, schreibe für meine Kinder und Enkel eine Bild-Biographie und es bestehen auch noch Kontakte zu ehemaligen Kameraden und deren Familien.
Budel und das LwAusbRgt 2 waren für mich eine Zeit, die mich und meinen Lebensweg bis heute entscheidend geprägt haben und die ich auf keinen Fall missen möchte.

Besucher sind herzlich willkommen bei

https://www.cruiserpeter.de/


Karl Hofmann am 11.02.2021

Guten Tag Herr Ziemann,

zunächst danke, dass Sie diese Plattform ins Leben gerufen haben und weiterhin unterhalten.

Meine Grundausbildung absolvierte ich im 1. Quartal 1974 (02.01 -28.03.) bei 1./LwAusbRgt 2 in Budel. Ich habe überwiegend positive Erinnerungen an eine zwar harte Ausbildung dafür aber umso festere Kameradschaft. Mir sind zwei Namen von Stubenkameraden im Gedächtnis geblieben, Pischel und Jetten. Leider habe ich keine Kontakt mehr. Auch kann ich nicht mehr sagen, in welchem Zug wir waren. In der Kantine gab es Becks Pils zu trinken. Meinen 19. Geburtstag haben wir am 14. Januar, nach dem Abendessen, mit Becks gefeiert. Das war das einzige Mal, dass mir von Bier schlecht geworden ist...

Ansonsten ist mir noch der unendliche viele Sand in Erinnerung - der gab immer Anlass zu Reklamationen beim Stubenappell. Wir haben es sportlich genommen. Unser Verhältnis zu den Gruppen- und Zugführern dann immer gut, wenn unsere Leistung stimmte. Als Stube und Gruppe waren wir eingeschworen und haben wohl nicht viel falsch gemacht. Es gab aber auch Kameraden, die nicht mitmachen wollten - das haben wir möglichst "unter uns geregelt", bitte nicht falsch verstehen, es ging immer kameradschaftlich und lustig dabei zu.

Ich kann mich noch gut an die "Barackenähnlichen", relativ flachen Unterkunftsgebäude erinnern. Und an die Rennbahn für den so genannten "Fliegereinlaufmarsch", den wir gewöhnlich "Gruppenweise" im Spurt bis zur Unterkunft bzw. zum Antreteplatz beendeten.
Mein damaliger Kompaniechef, Oberleutnant Schabl hat mir eine gute Beurteilung und einen Beurteilungsvermerk mit auf den Weg gegeben, dass ich für die Reserveoffizierslaufbahn geeignet sein. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht was "Reserveoffizierlaufbahn" zu bedeuten hat. Das habe ich erst später festgestellt, bei meiner Einheit in Kalkar, dem "Flugsicherungssektor Nord" (II. FmRgt 11, Osnabrück)!

Mit insgesamt 12 freiwilligen Wehrübungen bin ich bis heute, nicht zuletzt auch durch den Reservistenverband, der Bundeswehr treu geblieben.

Beste Grüße

Karl Hofmann, Major der Reserve


Heinz Wegbahn am 04.04.2020

Durch Zufall bin ich auf Ihre Webseite im Internet gestoßen und finde es prima, dass Sie den ehemaligen in Budel stationierten Soldaten eine Plattform der Erinnerung bieten.

Meine Dienstzeit in der Grundausbildung war das Ill.IQuartal 1966
Zeitraum 04.07.66 bis 30.09.66

Von zwei Feldjägern sind wir im Kölner Hbf in Empfang genommen worden. Mit der im Marschbefehl vorgeschriebenen Mitnahme von  "leichten
Gepäck" ziviler Klamotten wurden wir in einen Sammeltransportzug bis zum
Verladebahnhof in Budel von den Herren begleitet.
Nach Empfang der Ausrüstung, verstaut im Seesack, wurden wir zum zentralen
Antreteplatz in Formation geführt.
Dort wurde ich der 2.Kompanie des LwAusRgt 2 zugeteilt.

KpChef war Hptm Marquard, KpFw war HFw Kühn, Zugführer war Fähnrich Breker und Gruppenführer Gefreiter Geisler.

Aufgrund meiner vorherigen Tätigkeit im kaufmännischen Zivilberuf hatte mich KpFw Kühn als Aushilfe stundenweise in das Geschäftszimmer beordert. Diese Tätigkeit kam mir "zugute", weil  ich Gefechts- und Formalausbildungen
zeitweise nicht mit absolvieren musste.

Ich erinnere mich noch gut an die abendliche Freizeit in der großen Kantine. Die neuesten Hits konnte man in der Jukebox auswählen.
Der Besitzer der Kantine muss ein Fan der Rock- und Pop Musik gewesen sein.
Die aktuellsten Hits liefen "rauf und runter".
Die Beschallung der Musikbox hatte er immer so laut gestellt, als ob man sich in einer Disco aufhalten würde.

Mein persönlicher  Nachteil während  und nach meiner  Rekrutenzeit  war, das
ich das Rauchen  angefangen  hatte. Der günstige  Erwerb von Zigarettenmarken hatten  nicht nur mich, sondern  mehrere  Kameraden  zum Rauchen  verführt. Dazu hatte der doppelte  Wehrsold  zusätzlich  mit beigetragen.

Kurz vor Beendigung  der Grundausbildung wurden wir von einer Delegation des Luftwaffenausbildungskommando gefragt, welchen Wunschstandort für unsere 1 1/4 Jahre Restdienstzeit infrage käme.
Meine Antwort war Porz-Wahn (heute ein Stadtteil von Köln) Mein Wunsch wurde erfüllt.

Rückblickend   möchte  ich behaupten,  das mir der Einsatz als Wehrpflichtiger in meiner späteren beruflichen  Karriere nicht geschadet hat.
Erst 15 Jahre später hatte ich es geschafft, mir das Rauchen wieder abzugewöhnen.

Mit freundlichen Grüßen
Heinz Wegbahn


Hans-Christian Weiße am 02.12.2019

Hallo,

ich habe gestern mal zufällig im Internet die Seite "Bundeswehr in Budel" aufgerufen, allerdings nicht ohne Grund.

Ich war in der Zeit von Januar 1966 bis Ende Juni 1967 in Budel als Wehrpflichtiger stationiert, unterbrochen von zwei Monaten UAL in Diepholz. Meine Grundausbildung habe ich damals in der 10. Kompanie abgeleistet, d.h., eigentlich nur zwei Monate, weil mich der damalige Spiess (Kwiatkowski?) dem Regimentsstab wegen meiner Steno- und Schreibmaschinenkenntnisse "empfohlen" hat. Dort hat man mich sofort bei S 2 (Kasernenoffizier) eingesetzt.

Meine Grundausbildung war damit schon zu meinen Gunsten erledigt. Der Schreibtischdienst hat mir naturgemäß gelegen, da ich damals schon "fertiger" Stadtinspektor in Bochum war. Der damalige Regimentskommandeur Oberst Wittmann meinte aber, dass ich unbedingt auch noch den Unteroffizierslehrgang mitmachen sollte. Das galt bei ihm auch für Wehrpflichtige. Ich hatte also keine Wahl, ab für zwei Monate (ohne doppelten Wehrsold) nach Diepholz in Niedersachsen. Nach Rückkehr und bestandener Prüfung ging es mir dann bis zu meiner Entlassung wieder gut in Budel (Uffz-Kantine etc.).Da es mir in Budel gut gegangen ist, habe ich mich vor meinem Abgang im Stab noch für Wehrübungen eintragen lassen (man kannte sich ja). Zwei Wehrübungen konnte ich dann in den folgenden Jahren noch in Budel absolvieren (herrlich).


Michael Blümel am 11.08.2019

BUNDESWEHR – Grundausbildung in BUDEL
01.01.1965 – 23.03.1965       Budel-NL / 11.LW-Ausb.-Rgt.2

11. Kompanie – Block F2 / Stube 6b /10 Mann Besetzung
Zugführer: Lt. Ossarek / Gruppenführer Uffz Glissmann u. Gerf. OA Spetzen
Kp-Chef: Olt Portner / Kp-Fw HptTw Hoffmann
Bataillonskommandeur: Major Goldmann
Gefechtsschießen in Harskamp bei den Holländern

Militärpatrouille = 35km Marschstrecke, Schießen G1, P1 + Pzfaust,
Eilmarsch von Punkt zu Punkt-Kompass, Kanalübersetzen in 1min,
über einen See am Seil hangeln,  Theorieprüfung beim ESSEN!,
Zelte unter Zeitdruck aufschlagen, Entfernungen schätzen, MG-Drill,
beobachten + melden etc. zuletzt über die Kampfbahn mit den 15 Hindernissen.
(Ich war damals durch Rudern, Ju-Jutsu und Hamburger Hafen ziemlich fit!)
Leider habe ich die Namen meiner Stubenkameraden nicht mehr drauf. Zeit und Ausbildungszeit war zu anspruchsvoll. Hatte fast jedes Wochenende Feuerwache, da ich mal keinen Bleistift zum Liedaufschreiben, oberer Hemdknopf nicht zu, nicht gut mitgesungen habe etc..

Mit dem Pastor waren wir an einem Wochenende in Antwerpen mit Kriegsgräbern und Kirchenbesichtigungen; schöner Ausflug.

PS: Beim Jabo 43 hat es wieder mehr Spaß gemacht!


Klaus Frick am 26.03.2019

Ich war vom 01.07.1963 bis zum 24.09.1963 beim 4. LWAusbRgt 2 stationiert.
Anschließend vom 25.09.1963 bis zum 30.06.1965 beim 5. LwPkRgt 2  in Klein Heidorn.

An die Zeit in Budel habe ich folgende Erinnerungen. Da war zunächst meine Selbstoperation am linken Daumen. In Recklinghausen war ich ein Dutzend Mal daran operiert worden, aber der Warzenkranz, rings um den ganzen Nagel, kam immer wieder. Also beschloss ich es selbst zu machen. Dazu holte ich mir in der  Kantine, die vom niederländischen Militär betrieben wurde, eine
Flasche Jonny Walker. Damit betäubte ich zuerst meine Sinne und mit dem Messer vom Feldbesteck schnitt ich rings um den Daumen, desinfizierte die Wunde mit dem Whisky, Taschentuch darum und ab ins Bett. Am nächsten Morgen fiel ich beim Wecken natürlich auf. Beim morgendlichen Antreten fragte mich der Spieß nach dem Grund. Ich zeigte ihm meine linke Hand und er sah die nicht ansehnliche Wunde. Der Hauptfeldwebel, mit wirklich viel Verständnis, schickte mich sofort zu den Sanitätern, die die tiefe Wunde versorgten.
Die Aktion hatte keinen Nachteil für mich, da die Sanis mich weiter für diensttauglich hielten. Allerdings war die Sache aktenkundig, denn knapp zwei Jahre später forderte der Stabsarzt in Klein Heidorn bei der Ausmusterung mich auf, ihm den linken Daumen zu zeigen. Er erzählte mir, was da alles hätte passieren können, war aber selbst erstaunt, wie gut die Maßnahme gelaufen war. Der Warzenkranz war für immer verschwunden.

Ich weiß nicht ob es stimmt, dass wir damals mit 4.600 Rekruten und Ausbildern in Budel waren. Jedenfalls gab es einen tödlichen Verkehrsunfall an einem Bahnübergang und dann noch drei Selbsttötungen.

Nach ca. 6 Wochen konnten wir ein Wochenende nach Hause planen. Aber bevor es dazu kam, legte eine Salmonellen-Vergiftung über die Hälfte der Truppe lahm. Ein Frischwurstaufschnitt beim Abendessen war der Grund hierfür. Nach gründlichen Untersuchungen durften die meisten Rekruten dann doch für zwei Tage fahren.

Von den insgesamt drei Mutproben ist das Boxen erwähnenswert. Auf dem Sportplatz hatte man einen Boxring aufgebaut. Von den 128 aus meiner Kompanie meldeten sich gut 90 an, auch ich. Im Ring stand ein Amateurboxer im Mittelgewicht. Alles ging wahnsinnig schnell von statten. Ich wurde neben dem Ring wieder wach, denn nach 29 Sekunden war der Kampf vorbei, ich erinnerte mich nur noch an etwas schwarzes, was mich getroffen hatte.

Am 08.09. gab es eine Ausflugsfahrt nach Amsterdam und das an meinem 20. Geburtstag. Eine schöne Abwechslung kurz vor Ende der Grundausbildung in Budel. An diese Zeit denke ich noch oft zurück und habe sie in guter Erinnerung.

Dass die Bundeswehr mal meinen beruflichen Weg verändern würde, habe ich zu Beginn der zweijährigen Dienstzeit nicht geahnt.
Im Frühjahr 1965 kümmerte ich mich um eine neue Arbeitsstelle. In der WAZ fand ich eine Stellenausschreibung der Firma Heitkamp in Wanne-Eickel. Die suchten zum 01.07.1965 einen Bankkaufmann. Hatte ich ja mit Abschluss gelernt. Also bewarb ich mich, wurde zum Vorstellungsgespräch geladen und fiel dort aus allen Wolken. Mir wurde erklärt, dass es sich um einen Druckfehler in der WAZ handelt. Die Firma suche keinen Bankkaufmann sondern einen Baukaufmann.
„Wir funktionieren Sie einfach um und als Anfangsgehalt bekommen Sie 700 DM“, waren seine Worte.

Bei dem Angebot sagte ich zu, denn mein Ausbildungsbetrieb wollte nur 420 DM zahlen. Nach der Entlassung bei der BW fing ich bei Heitkamp an und wurde ziemlich schnell zum Kaufmann für die kaufmännische Abwicklung von Bau-Arbeitsgemeinschaften ausgebildet.

So war ich letztendlich 46 Jahre im Bauhauptgewerbe tätig und habe in der ganzen BRD meine Andenken stehen. Es war ein absolut spannendes und abwechslungsreiches Arbeitsleben.


Dieter Markowiak am 29.12.2018

Hallo werter lieber Rolf Ziemann,

bei „Aufräumarbeiten“ in meinem Hause und Sichtung verschiedener Unterlagen und Fotoalben bin ich auf meinen damaligen Wehrpaß (mit „Hundemarke“) gestoßen.



Auch habe ich noch Fotos aus meiner Grundausbildungszeit in Budel/NL entdeckt. Das machte mich neugierig, und habe mal Budel in eine Suchmaschine eingegeben. Zu meiner Überraschung bin ich fündig geworden und auf deine Seite gestoßen. Mittlerweile habe ich mir auf deiner Seite viele Berichte von Kameraden durchgelesen und Fotos angeschaut – es war wie Balsam für die Seele…

Ich selber war vom 1.10.1965 bis 20.12.1965, also im 4. Quartal, beim 4./LwAusbRgt2, als Soldat auf Zeit (Z2) zur Grundausbildung im Legerplaats Budel. Untergebracht war unsere Gruppe im Gebäude F7.

Lt. Wehrpaß hieß mein damaliger Kompaniechef Hptm Deibel, der KompFw hieß H. Schwarz, unser Zugführer hieß Lt. Fleischer, und die Gruppenführer waren H. Rick und H. Beschorner. Regt Kdr im Standort war OstLt von Ahlemann.

Gerne stelle ich meine Fotos aus der Zeit zur Veröffentlichung zur Verfügung – ist ja nun schon 53 Jahre her. Vielleicht gibt es ja noch den einen oder anderen, der sich wiedererkennt und erinnert. Leider erinnere ich die Namen meiner Stuben-Kameraden nicht mehr.

Mir sind vor allem die großen Sandmassen im Übungsgebiet in Erinnerung geblieben und die anschließende Reinigung der Klamotten und auch die akribische Säuberung des Gewehres G3 nach den Geländeübungen.

Es war eine tolle Kameradschaft und Diszipliniertheit in der Gruppe. Außerdem erinnere ich, dass unsere Kameraden im Dezember 1965 zur Weihnachtsfeier in der großen Kantine ein tolles Bühnenprogramm mit Gesang und Tanz auf die Beine gestellt haben. Der Hauptakteur (Gesang) war aus unserer Gruppe und kam aus dem Ruhrgebiet vom „Pütt“ (er ist auch auf den Fotos zu sehen).

Der damals auf unserer Stube häufig gehörte Radiosender war Radio Luxemburg, „DJ“ war oft Camillo Felgen.

Nach meiner Grundausbildung in Budel bin ich am 20.12.65 versetzt worden zum 1./Fm Rgt 11 nach Münster, Warendorfer Landstraße (Spitzname „Pulverschuppen“). Dort war ich bis zum 17.4.1966. Hier wurde ich zum Morse-Tastfunker ausgebildet, was auch immer mein Wunsch war, und weshalb ich freiwillig zur BW gegangen bin.

Ab 18.4.1966 wurde ich dann versetzt nach Oldenburg in die Flugbetriebsstaffel beim Jagdbombergeschwader 43, welches ab 1.5.1967 umbenannt wurde in „Leichtes Kampfgeschwader 43“. Hier war ich als Obergefreiter bis zum Ende meiner BW-Zeit am 30.9.1967 als Funker eingesetzt, und versah meinen Dienst hinter dicken Stacheldrahtrollen in einem 5,5 to MAN-Funkwagen mit einer tollen 500 Watt Rhode&Schwarz Kurzwellen-Station.

Während dieser Zeit habe ich 1966 meine Amateurfunk-Lizenzprüfung bei der OPD Bremen abgelegt, und das Rufzeichen DK1IJ erhalten. Dieses Hobby betreibe ich als DARC-Mitglied noch bis heute, und bin fast jeden Tag mit der Kurzwelle in Deutschland und der ganzen Welt, unterwegs.

Heute, nach 53 Jahren – und seit 2011 erfolgreich abgeschlossenem Berufsweg - kann ich sagen, dass die  Grundausbildungszeit in NL, und die gesamte BW-Zeit, ein Stück meines Lebensweges positiv geprägt haben.

Herzlich bedanken möchte ich mich beim Admin Rolf Ziemann, der diese Seite erstellt hat. Du hast hier eine tolle Arbeit für uns „alten Kameraden“ geleistet.

Sich mal wieder zu erinnern, hat richtig gut getan. Der jungen Generation kann man nur empfehlen, sich auf dieser Seite mal umzusehen, und ein Stück von den textlichen und bildlichen  Inhalten, mitzunehmen.

Über eine evtl. Kontaktaufnahme mit früheren Kameraden würde ich mich sehr freuen.

Dieter Markowiak
DK1IJ
29.12.2018

Möchtest Du mit Dieter Kontakt aufnehmen?


Bernd Brockfeld am 21.05.2017

Bernd war bei der Erstbelegung als Wehrpflichtiger vom 01.07. bis 20.09.1963.

Meine Zeit im Sandloch Budel
Im April 1963 gemustert und für gut befunden. Beim Ziehen des Loses hatte ich
richtig in den Mist gegriffen. Die Zahl 2 sprang mir in die Augen. Mit anderen
Worten der Termin fürs Einrücken war am 01.07. des gleichen Jahres. Auf der
anderen Seite hin musste ich so wieso, also warum nicht gleich. Die Sache hatte
einen Vorteil: ich bekam eine Liste mit Waffengattungen und Standorten vorge-
legt.
Zur LW wollte ich, das wusste ich. Sofort sah ich Ausbildungsregiment 2 Stade,
bei dem war schon mein älterer Bruder. Dass es nicht mehr in Stade war, wurde
mir erst später gesagt.
Sammeln am heimischen Bahnhof. Superfreundliche Soldaten empfingen uns.
Nach einer langen Bahnfahrt, auf der wir noch jede Menge andere Jungs auf-
sammelten, kamen wir nachts um 02:00 Uhr in Budel an. Der Bahnhof sah aus wie
der auf den Bildern von Auschwitz.
Wir wurden zur Kaserne (????) getrieben wie Schlachtvieh. Die Namenserfas-
sung dauerte bis 03:30 Uhr. Dann durften wir schlafen gehen. D.h. erst noch
Betten machen.
Mit lautem Gebrüll geweckt, wieso eigentlich, wir waren doch gerade erst schla-
fen gegangen. Der Knabe im unteren Bett murmelte irgendetwas und blieb liegen.
Das brachte ihm die ersten 10 Liegestütze seiner Dienstzeit ein. Immer noch in
Zivil führte man uns in die Kleiderkammer zum Einkleiden. Kurze Zeit später
stiefelten wir bepackt wie die Lastesel zurück zur Unterkunft.
Nach einem Frühstück in der weitentfernten Futterstation ging ́s zurück Spind
einräumen.
Ich sah die Unterkunft zum ersten Mal im Hellen. Wo war ich hingeraten. 10Bett
Zimmer mit einem Tisch in der Mitte. Die Wände aus unverkleideten Spanplatten
(was sich später als Vorteil herausstellte).
So nahm dann die Ausbildung ihren Verlauf.
Einmal die Woche warme Dusche im Küchengebäude. Das war uns zu wenig. Wir
bekamen die Genehmigung im großen Waschraum in unserem Gebäude und selber
eine Duschgelegenheit zu schaffen. Mit einem langen Wasserschlauch den wir
mit Löchern versahen und an der Decke aufhängten hatten wir uns schnell eine
provisorische Dusche gebaut. Es gab zwar nur kaltes Wasser, aber besser als
gar nichts.
Am Ende des Geländes war eine Hindernis-Bahn. Der absolute Horror für mich,
da ich nie der sportlichste war, aber wir mussten drüber. Es war das Hobby un-
seres Staffelführers Leutnant Gudehus, den Namen vergess ich nie. Er war ein
Schleifer, wie er schlimmer bei der alten Wehrmacht nicht sein konnte. Er lieb-
te „Ankleide und Antrete-Übungen“ (Maskenball war ja verboten). Gott sei Dank
brauchte unser Zug nur einmal über die Bahn. Beim zweiten Zug gab es einen Un-fall mit Knochenbrüchen und dann brach sich der Leutnant auch noch „leider“
einen Arm auf der Bahn. Danach wurde sie gesperrt.
Die Ausbildung im Gelände war aufgrund der Heidelandschaft mit viel Sand nicht
berauschend. Dazu war es brütend heiß. Die Sonne brannte uns auf die Stahlhel-
me (die waren damals wirklich noch aus Metall und nicht wie heute aus Kunst-
stoff) Die Rekruten fielen reihenweise mit Kreislaufproblemen um. Auch Schüt-
zenlöcher graben war so eine Sache für sich, ein Spaten voll raus und zwei wie-
der rein.
Bei einer solchen Übung hieß es „Wir müssen Übungsmunition vernichten, bevor
sie das Verfalldatum überschreitet. 20.000 Schuss, war das eine Ballerei.
Am Schießstand MG schießen ließ mich doch erstaunen. Von den 5 MG1 hatten
vier noch das Hakenkreuz unter der Gutschließe. Die Dinger waren so ausgelei-
ert, das manche statt des kurzen Feuerstoßes, eine halben Gurt durchjagten und
nur zu stoppen waren in dem man die Gurtschließe aufmachte.
Mitte der Ausbildung, an einem Montagnachmittag, es hatte zum Mittag wieder
Eintopf geben, wir nannten es gesammelte Werke. Der sah aus, als wären da die
Reste der letzten Woche verarbeitet worden. Nach diesem Essen waren Mar-
schier und Laufübungen angesagt. Ich bekam reißende Seitenstiche, ab zum Sani
und dann gleich ins Krankenhaus, Blinddarm.
Neun Tage Krankenhaus und anschließend 14 Tage KzH zum Erholen. Damit war
die Grundausbildung für mich gelaufen. Denn nach Rückkehr in die Truppe stand
nur noch die Vereidigung an. Ende September wurde die Kompanie geschlossen
nach Westerland/Sylt verlegt.

Bilder aus seiner Zeit in Budel könnt ihr euch hier ansehen.


Friedhelm Becker am 11.05.2017

Der erste Tag in einer neuen Welt

Die Siebziger begannen mit dem traurigen Ende von Tangens-Alpha (meine Rock-Band), dem Ende der strapaziösen Lehrzeit bei der Spar- und Darlehnskasse Lüdinghausen und der Einberufung bei der Bundeswehr. Vorangegangen war die Musterung beim WBK (Wehrbereichskommando) in Coesfeld und mein Wunsch zur Luftwaffe eingezogen zu werden. Ich hatte Glück und hatte mich am 5. April 1972 beim 12 Luftwaffen Ausbildungsregiment 2, Budel (im Süden der Niederlande) Legerplaats Block F 3 zu melden.
Da ich meiner Ente den Weg bis Budel ersparen wollte, meldete ich mich für einen Sammeltransport per Bahn ab Dülmen.

Auf dem Dülmener Bahnhof hatten sich schon früh morgens einige verängstigte Jünglinge versammelt. Feldjäger in schicken Uniformen patrollierten auf dem Bahnsteig, um Übermut zu bremsen.
Irgendwann lief der Zug ein. Aus den Fenstern flogen leere Bierflaschen und grölende, angetrunkene Jugendliche, die dasselbe Schicksal erwarteten wie uns und bereits in Osnabrück und Münster zugestiegen waren, nahmen uns auf. Die Stimmung war bestens.
Bier und Schnaps wurde von einem Abteil zum anderen weitergereicht. Auch im Zug versuchten Feldjäger den ersten Eindruck von Drill zu vermitteln. In unserem Abteil ist ihnen das auch irgendwann gelungen, als nämlich eine leere Bierflasche durch ein geschlossenes Zugabteil-Fenster geschleudert wurde.

Der Täter hatte sich von nun an in den Zugwind des kaputten Fensters zu setzen und ein Feldjäger stand mit gezücktem Gummiknüppel in der Tür.
Seitdem war Ruhe bei uns im Abteil und es wurde rattenkalt.
So wie ich nachher erfahren hatte, lagen alle, die den frischen Fahrtwind genießen durften, nachher mit Grippe und Lungenentzündung im Lazarett in Weert, einem Nachbarort von Budel.
Irgendwann, es war längst dunkel geworden, rollte unser Sonderzug in einem Verladebahnhof in Budel ein. Die Feldjäger im Zug und das Empfangspersonal scheuchten uns mitsamt unserem mitgebrachten privaten Gepäck im Laufschritt in eine hell erleuchtete Turnhalle.
Hier folgte an langen Tischen die erste Klamottenausgabe. Schlafanzug, Trainingsanzug, Parka, Bettzeug, Schmusedecke, Turnschuhe, Unterwäsche und ein paar Kekse. Draußen mussten wir uns in langer Reihe aufstellen und wurden namentlich aufgerufen. Flieger Becker
(„Flieger“ war mein Dienstgrad) – zum Block 12! Und mit mir noch 130 Leidensgenossen. Ich bekam mit 10 anderen einen Raum zugeteilt, hatte sofort mein Bett zu beziehen und sofort zu schlafen, denn das Licht wurde gleich ausgemacht.
Eigentlich war an Schlaf noch gar nicht zu denken. Die neue Umgebung, der neue ungewohnte Umgang mit uns und die neuen Zimmerkollegen ließen das einfach nicht zu. Bis draußen auf dem Flur der „UVD“ (Unteroffizier vom Dienst), das war so einer mit einer blauen Kordel an der Uniform, „RUHE“! brüllte.
Danach konnte nur noch geflüstert werden, bis doch alle eingeschlafen waren, denn es war ein sehr anstrengender Tag gewesen.

Am nächsten Morgen, so gegen 5,30 Uhr wurden alle jäh aus den Träumen gerissen. „12. Kompanie aufsteh`n“! brüllte dieser Idiot mit der blauen Kordel und dem umgeschnallten Colt, schmetterte unsere und die Nachbarzimmertüren auf, schaltete das Licht an und brüllte immer wieder „aufsteh`n, aber zack, zack.“
Wir fielen fast aus den Betten, hasteten in die Waschräume an die langen Waschtröge und auf die Toiletten, die nachher sogenannten „Legebatterien“. Danach hatten wir im Laufschritt das Gebäude zu verlassen um uns draußen in „Reih und Glied“ aufzustellen.
Wie das heute und in Zukunft zu geschehen hatte, wurde uns ruck – zuck beigebracht.
Nach dem Kommando „links um“ stolperten wir so hintereinander uns gegenseitig in die Hacken tretend zum Frühstückssaal.
Im Eingangsbereich hatten wir uns einen Teller und Besteck von einem großen Stapel zu nehmen und uns an einem riesigen Frühstücksbuffet anzustellen. Das Angebot war bestens. Brot, Brötchen, Käse, Wurst und Marmeladen; für jeden Geschmack war etwas dabei. Dazu gab es Kaffee und Milchkaffee aus großen Blechkannen.
Da saßen wir nun in unseren bollerigen, dunkelblauen Trainingsanzügen mit weißem Bundesadler und der Aufschrift „Bundeswehr“ auf der linken Brust, knuften unsere Butterbrote und harrten der Dinge, die da kommen sollten.

Der Befehl „Auf, marsch, marsch, draußen aufstellen“ ließ gar nicht lange auf sich warten und so standen wir noch im Halbdunkel in Reih und Glied vor unserer Unterkunftsbaracke.
Dann erschien wieder dieser Typ mit der blauen Kordel, noch einer mit einer gelben Kordel, ein „älterer Herr“, mit ein paar Haken auf den Schulterklappen und so ein paar grinsende Jünglinge, kaum älter, als wir, aber in schicken, dunkelblauen Uniformen. Alle kamen sich unheimlich wichtig vor. Wie sich schnell herausstellte, war der ältere mit den Haken auf den Schulterklappen unser zukünftiger Chef, der Hauptfeldwebel, die „Mutter der Kompanie“. Der Rest waren ein paar Unteroffiziere, Gefreite und Obergefreite, die unsere Gruppenführer sein wollten. Alle stellten sich namentlich vor. Der Hauptfeldwebel hielt eine kurze Predigt und sogleich wurde dieser ganze Haufen, der da stand und sich Kompanie nannte in Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe hatte von nun an einem Gruppenführer und zwei „Hi-Wie`s“ auf`s Wort zu gehorchen, was wirklich schwer fiel. Wir merkten aber schnell, dass wir gar keine andere Wahl hatten, als Bedingungslos das zu tun, was die Typen von uns verlangten. Alle wollten an den nächsten Wochenenden ja wieder zur Mama oder zur Freundin.

Die ersten Tage gestalteten sich so, dass wir so nach und nach richtig eingekleidet wurden. Jeder erhielt so gut es ging eine passende grüne und blaue Uniform, einen Mantel, „Schiffchen“ in grün und blau, Koppel, „Knobelbecher“, Schuhe mit Ledergamaschen, weitere grüne Unterwäsche, hell-blaue Oberhemden mit dunkelblauer Krawatte und natürlich einen unbequemen Stahlhelm. Alles musste erst einmal irgendwie passen, konnte aber so nach und nach gegen etwas bessere Teile umgetauscht werden. So lange, bis keine Hose mehr rutschte, kein Stiefel mehr drückte und kein Helm mehr wackelte.
Innerhalb kürzester Zeit lernten wir unsere Hemden zu falten, Knöpfe anzunähen, Betten zu machen und unseren Kleiderschrank, den „Spind“, so wie ein Kaufhausregal aussehen zu lassen. Mutter wäre stolz auf mich gewesen, wenn sie das gesehen hätte.
Jetzt, so in unserem neuen Outfit und als wir auch noch ein richtiges Gewehr, das „G 3“ erhielten, sahen wir aus wie Soldaten und fühlten uns auch inzwischen so.

Grundausbildung

Wandern durch den Wald und durch die sandige Landschaft um Budel herum, Löcher buddeln, in denen man sich so schön verstecken konnte. Auf allen vieren durch den Sand krabbeln, unter Zäunen herrobben, nachts Blechdosen an Bäumen aufhängen, die vor Feinden warnen sollten, wenn man an einem Bindfaden zieht. Lagerfeuerchen machen, die man vorm Schlafengehen erst wieder auspinkeln musste und campen in einem viel zu kleinen Zelt, zusammen mit einem schnarchenden Kumpel, das nannte sich Grundausbildung.
Naja, nicht nur. Unterricht, „Wie verhalte ich mich, wenn der Feind kommt“ und „Wer ist das überhaupt“, Schießausbildung mit unserem G 3, der Pistole P1 und dem MG gehörten auch noch dazu. Außerdem Sport, Sport, Sport, was nie mein Hobby werden könnte.
Und alles nur, um aus mir einen richtigen Mann zu machen.

Aber Budel an sich war schön. Nicht nur, dass ich, da ich im Ausland stationiert war, mehr Wehrsold bekam, als die in Deutschland, nämlich 170,-- DM, sondern auch das kleine Örtchen, direkt an der belgischen Grenze, inmitten von Kiefernwäldern und großen Heideflächen mit weißen Sanddünen und Moorteichen. Typisch holländisch eben, Backsteinhäuschen, Kirchenglockengebimmel, enge Straßen und eine Windmühle.

Interessant war aber auch das Leben nach dem strengen Dienst, wenn Waffen und Stiefel gereinigt waren und die Aufsicht nicht in der Nähe war. Das Unterhaltungsprogramm in der Kaserne war eher mäßig. Da gab es ein Kino mit den bescheuertsten Filmen, eine Bar, die nur den höheren Dienstgraden ab Gefreiter vorbehalten war und einen großen Aufenthaltsraum mit ungemütlichen Holztischen und Stühlen für uns. Hier konnten wir uns für 30 Pfennig unser Fläschchen Budelbier kaufen und uns so richtig besaufen.

Ein Kamerad, so nannten sich ja jetzt die Kollegen, hatte tatsächlich einmal zu viel getrunken und musste unbedingt mal kotzen. Der Weg zur Toilette (Legebatterie oder auch Donnerbalken) wäre zu weit gewesen. Also Fenster auf und raus. Dabei verlor er das Übergewicht und plumpste, wie ein nasser Sack aus dem Fenster hinter seinem Abendessen her. Glücklicherweise wohnten wir auf „Parterre“, da wäre der Fenstersturz noch mit einer Rolle vorwärts abzufedern gewesen. Doch hier folgte ein großes Geschrei und Gewimmer. Der Kamerad wälzte sich am Boden und hielt beide Hände um seine empfindlichste Stelle. Blut quoll zwischen den Fingern hervor.
Einer von uns rannte zum „Gefreiten vom Dienst (GVD)“, der meldete den Vorfall gleich der „obersten Heeresleitung“ und dem Sanitäter. Was dem geschundenen Kameraden so empfindlich geschadet hat, war ein Haken auf dem Fensterbrett, der zum Feststellen eines Fensterflügels diente.
Der Kamerad wurde in das Krankenhaus des nahe gelegenen Örtchens Weert gebracht und tauchte irgendwann mitten in der Nacht verarztet wieder bei uns auf. Er schwärmte von hübschen holländischen  Krankenschwester, von denen eine seinen Penis hochgehalten hätte, eine hübsche Ärztin sein Säckchen wieder zugenäht und liebevoll verbunden hätte.
Einen Spaß hatten sich die Mädels mit ihm noch gemacht, indem sie sein gesamtes Gehänge eingegipst hatten. Nur die Spitze des Penis lugte noch aus dem Gehäuse hervor.
Diese dolle Konstruktion musste der Kamerad natürlich jedem, auch denen in den Nachbarstuben, erst einmal zeigen.

Am 27.6.72 Versetzung nach Rheine

Wie im Flug vergingen die drei Monate Grundwehrdienst am Legerplaats in Budel. Und da ich mich ja bei einem Ausbildungsregiment der Luftwaffe befand, wurde ich zur General-Wever-Kaserne nach Rheine zum Jagdbombergeschwader 36 versetzt, um unter dem Oberfeldwebel Rüdiger Hannak und dem Feldwebel Runge als Rechnungsführergehilfe bei der Unteroffiziers- Lehr- und Sicherungsstaffel meinen Dienst zu tun.

Sicherungsstaffel, und das hatte ich noch nicht so ganz begriffen, bedeutete „Wachstaffel“. So rannte ich gleich am ersten Morgen nach dem freundlichen Weckruf des GVD „Kompanie aufsteh`n“ im „Grünzeug“ an die Straße, an der wir morgens anzutreten hatten, um dem Staffelchef und den Spieß zu begrüßen und wurde sogleich „vergattert“. Dies bedeutete, ich wurde zur Wache am Kasernentor eingeteilt. Irgendwie scheiße, dachte ich und es dauerte gar nicht lange, da nahte auch schon das Unheil in Form eines dunkelgrünen Mercedes mit einer Bundesflagge am Kotflügel.
Ich hielt, wie mir befohlen, diesen Wagen an, um nach dem Weg zu fragen. Der Beifahrer, ein Mann in besonders feiner blauer Uniform mit silbernen Pickeln und Eichenlaub auf den Schulterstücken geriet aus der Fassung, schrie mich an, warum ich nicht ordnungsgemäß grüßen könnte, ob ich die Parole kennen würde, wie ich denn heißen würde und wie denn der Name meines Staffelchefs sei. Ich glaube, meinen Namen habe ich noch gewusst. Aber von sofort an war ich beim Rechnungsführer, Oberfeldwebel Hannak eingestellt. Musste meine schöne, blaue Luftwaffenuniform tragen, und hatte mit Wache nichts mehr am Hut.
Woher sollte ich auch wissen, dass der Typ da im Mercedes mit Chauffeur unser Kommandant und Staffel-Commodore war. Ich meine, er hätte sich ja mal vorstellen können. Ich war schließlich neu in diesem Laden.

Gruß

Friedhelm Becker


Eckard Kochmann am 20. März 2017

Am 01. April 1968 (Q2) begann mit der Anreise aus Schleswig-Holstein nach Budel meine Dienstzeit
bei der Bundeswehr.
Bereits im letzten Jahr habe ich via Internet nach Budel und Luftwaffe gesucht und fand so diese Seiten. Leider habe ich nur ein Foto aus dieser Zeit, ein Bild meiner damaligen Gruppe, welches ich erst mal finden müßte. Daher habe ich mich über die auf diesen Seiten veröffentlichen Fotos sehr gefreut.
Herr Ziemann, Sie haben mir geholfen nach 49 Jahren meine Erinnerungen an die Grundausbildung aufzufrischen.

Leider war die Kompanie, der Zug, die Gruppe und die Namen der Ausbilder und Kameraden entfallen. Die Suche in meinen Unterlagen war nicht ganz erfolglos. Den Wehrpaß und den Ordner den wir für Ausarbeitungen anlegen mußten konnte ich mit dem damaligen Namensschild noch finden und damit eine erste Lücke schließen.

Laut Wehrpaß und Namensschild war ich im: 5./Lw Ausb. Rgt. 2, 2. Gruppe, I. Zug.

Neben den normalen Ausbildungsbetrieb erinnere ich mich an folgende Begebenheiten in Budel.

In der ersten Woche traf ich dort in der Kantine überraschend einen Schulkollegen mit dem ich die Volksschule und während der Lehre die Abendschule besuchte. In Budel haben wir uns nicht mehr gesehen aber im späteren Leben sind wir uns immer mal wieder begegnet.

Nach einigen Tagen hat ein Kompaniemitglied den Wehrdienst verweigert. Er konnte sein Gewehr abgeben, mußte noch kurze Zeit ohne Waffe seinen Dienst verrichten und wurde dann entlassen.

Ein Kompaniemitglied bekam Nachhilfeunterricht im Maschieren. Er bewegte beide Arme gleichzeitig nach vorne und hinten.

Ich durfte zu einer Nachuntersuchung in den Sanbereich. Vermutlich hätte ich keinen Wehrdienst leisten müssen. Weil für mich ein Einsatz im technischen Bereich der Luftwaffe eingeplant war konnte ich bleiben. Eine Ursache für die Nachuntersuchung oder Begründung habe ich nicht erhalten.

Beim Schießen ( Gewehrgranate ) kam es zu einen kleinen Unfall. Nicht wie zu erwarten wurde der Daumen verletzt sondern die Nase eines Kameraden. Das Gewehr schlug hoch, knallte auf den Stahlhelm und dessen Rand traf die Nase. Es gab etwas Blut. An eine weiterführende Verletzung kann ich mich nicht mehr erinnern.

An einem Wochenende haben wir auf unserer Stube den Sender "Radio Legerplaats" gegründet. Ein Kamerad hatte einen kleinen Sender dabei mit dem er Musik verbreitete. Das führte am Montag zu einem Gespräch mit der Kompanieführung, denn es war nicht zulässig. Mit einer Belehrung und der Auflage den Sender an der Heimatadresse zu lassen war die Angelegenheit erledigt.

Gegen Ende der Ausbildung brachte ein Stubenkamerad vom Wochenendurlaub die Röteln mit nach Budel. Bei der Dichte der Belegung dauerte es nicht lange und alle Stubenkameraden hatten sich nach und nach angesteckt. Mit mindestens einen Stubenkameraden verbrachte ich einige Zeit im Sanrevier und das Gefechtsschießen und die Abschlußübung fand für uns dort statt.

Am 27. Juni 1968 ( ein Freitag ) war der Abreisetag. Bepackt mit Seesack, Sturmgepäck, ABC-Schutztasche und Privattasche ging es per Bahn, gemeinsam mit zwei oder 3 mitreisenden Kameraden, von Budel über Hamburg nach Pinneberg. Die Erwartung dort von der Bundeswehr abgeholt zu werden erfüllte sich nicht. Nach ca. 1 Stunde Wartezeit brachte uns der Linienbus zum Fliegerhorst Uetersen ( Appen ).
Die Wache war angetreten, aber nicht zu unserer Begrüßung, sondern man wartete auf einen General, der dann nicht am Haupttor eintraf sondern mit dem Hubschrauber auf dem Flugfeld landete. Wir wurden zu den Blöcken der Wartungs- und Instandtsetzungsstaffel ( Block 19 und 20 ) des Fluganwärterregiments geschickt und von dort in die Halle IV, wo sich das Geschäftszimmer befand. Mit der Aussage ihr habt Glück gehabt das wir noch hier sind bekamen wir einen Wochenendurlaubsschein und konnten die Heimreise antreten.

Besonders habe ich mich über das Foto des Stammpersonals des 5./Lw Ausb. Regt. 2 im ersten Quartal 1968 von Ende März 1968 gefreut. Die dort abgebildeten Ausbilder kamen mir sehr vertraut vor, denn sie waren diejenigen die uns dort betreut haben.
Auf der von Herrn Ziemann betreuten Seiten konnte ich wenigstens  zwei Personennamen finden und zuordnen. Der Kompaniechef war Hauptmann ZETTELMEIßEL und der Spieß Hauptfeldwebel GRUNDWALD.

Foto von Ernst Weber

Mein Gruppenführer war der etwas nach links versetzt hinter HFw Grundwald stehende Unteroffizier. Er hatte einen Bruder in der Kompanie den man etwas nach links versetzt hinter den auf der rechten Bankseite sitzenden Zivilisten sieht. Der Hilfsausbilder in meiner Gruppe war der etwas nach links versetzt hinter meinen Gruppenführer stehende Flieger. Weit hinten in meinen Hinterkopf spukt dort sein Name mit PÜTZ oder ähnlich herum, was aber nicht sicher ist. Der rechts neben meinen Ausbilder stehende Gefreite UA hat mit uns die Lieder einstudiert.
Einer bzw. zwei der Feldwebeldienstgrade, stehend auf der rechten Seite, müssen meine Zugführer gewesen sein. Wegen eines Lehrgangs hatte der Zugführer gewechselt.

Die Herren auf dem Foto dürften heute alle 70 Jahre und älter sein. Würde mich interessieren was aus ihnen geworden ist. Würde mich auch freuen wenn noch andere Kompaniemitglieder aus dieser Zeit sich melden und Namen zuordnen und Fotos senden.

Meine Bundewehrdienstzeit endete am 31. März 1972 in Uetersen. Da mein Maschinenbaustudium an der Fachhochschule Kiel am 01. März 1972 begann, war ich für den Monat März von der Bundeswehr beurlaubt worden. An der Fachhochschule Kiel traf ich auch meinen oben angesprochenen Schulkollegen wieder, nur war er bereits im letzten Semester und ich im ersten Semester.

Mögen sich noch viele Ehemalige melden und vielen Dank für die Arbeit von Rolf Ziemann.


Peter Montefusco am 5. Juni 2016

Hallo - ihr ehemaligen Sanni´s und andere "Gediente"!

Ergänzend zu meinem Eintrag ins Gästebuch vom 22.07.2013 möchte ich hier anfügen, dass es mir aufgrund dieser Webseite gelungen ist nach GENAU 50 JAHREN(!!!) den "alten Kameraden" Eckhard Neufert (ehemals San-Staffel) wiederzusehen! Ein Foto vom Wiedersehen vom 24.02.2016 kann der Rolf bestimmt noch anfügen. (Foto angefügt)
Mit meiner Frau war ich in einem 7-tägigen Kurzurlaub in Bad Elster und somit lag es nahe den "alten Haudegen" in dem ca. 25 km entfernten Selb (seinem jetzigen Wohnort) aufzusuchen. Trotz der vergangenen 50 Jahre haben wir uns sofort wiedererkannt und uns freudig begrüßt. Wir hatten uns bei einem zweimaligen Treffen natürlich allerhand zu erzählen. Dabei wurden alte Erinnerungen ausgegraben bzw. ausgetauscht. In gemütlicher Runde nahm das Erzählen und das Lachen kein Ende. Vor unserem Wiedersehen aber auch jetzt haben wir tel. oder per Mail einen guten Kontakt.

All das wäre nicht möglich gewesen, wenn der Rolf Ziemann sich nicht solch´ eine große Mühe bezugnehmend auf das Erstellen dieser Webseite gegeben hätte von denen einige Ehemalige auch (mehr oder weniger) provitieren indem diese Webseite gelesen oder der Versuch unternommen wird "Ehemalige" zu kontaktieren. 

Da das Erstellen sowie das ständige Ergänzen dieser Webseite nicht nur einige Mühe und Zeit in Anspruch nimmt sowie auch mit einigen Serverkosten verbunden ist möchte ich hiermit nochmals anfügen, ob hier nicht der eine oder der andere "Ehemalige" bereit ist dem Rolf Ziemann eine kleine Spende zukommen zu lassen - ich habe es getan, denn ich habe bei einem persönlichen Besuch in Belgien gesehen, dass der Rolf sich voll und ganz für diese Webseite einsetzt.

Also Jungs - pardon - ihr älteren Herren setzt euch zwecks Kontoverbindungsdaten mit dem Rolf in Verbindung. Ansonsten hoffe ich, dass ich demnächst ein paar neue Einträge im Gästebuch lesen kann.
Den zukünftigen Spendern und all´ den Anderen die besten Grüße aus Erkrath sendet

Peter Montefusco


Jürgen Moosmann am 5. März 2016

War von 02.01.1991 - 31.03.1991 in der Grundausbildung in Budel. Luftwaffenausbildungsregiment 2 , 6. Kompanie - 3. Zug - 7. Gruppe.

Oberstleutnant Schipke war damals Kasernenkommandant, Hauptmann Tenberken, Hauptfeldwebel Walther und die StUffze Amberg , Vetter, Schneider waren die "direkten" Vorgesetzten. 

War eine tolle  Zeit. Verbunden mit schönen Erinnerungen.  Auch wenn sie weltpolitisch mitten zur Zeit des "Desert Storms " war. Schön waren damals auch die Fahrten Sonntagsabends zum und Freitagmittags von Budel mit der Bundesbahn. In Verbindung mit dem Jong Intravakantes Bus nach und von Mönchengladbach  auf den Bahnhof. So was gibt es heute alles nicht mehr. Wäre schön über diese Seite von Ex-Kameraden zu hören. Einfach Mail an : juergen.moosmann / ät/ gmx.net


Thomas Kuhn am 25. September 2015

Ziemlich zufällig, dafür aber umso erfreuter bin ich auf Ihre Seite zum alten Legerplaats Budel im Netz gestoßen.

Beim Stöbern auf der Seite fiel mir auf, dass aus dem Ausbildungsquartal 3/1986 noch keine Bilder dabei sind.

Ich habe daraufhin mal mein altes Fotoalbum herausgeholt und ein paar meiner Aufnahmen von damals gescannt. Wenn Sie möchten können Sie sie gerne in Ihrem Album einstellen. (Die Bilder könnt ihr euch hier ansehen)

Der Sommer 1986 war – jedenfalls in Budel – einer von der besonders sonnigen Sorte. Wir waren – logisch – ständig draußen unterwegs und waren entsprechend schnell ziemlich gut gebräunt. An den freien Wochenenden kam man nach Hause, traf auf die Freunde, die nach dem Abi (noch) nicht beim Bund waren, auf den Studienplatz warteten, oder einfach nur den Sommer ausspannten. Oft kam dann angesichts der „gesunden Hautfarbe“ die Frage: „Wo warst Du denn im Urlaub?“ Ich habe mir dann irgendwann angewöhnt „Auf Abenteuerurlaub mit Y-Reisen.“ zu sagen – und zu warten, wie lange es dauerte, bis das Gegenüber begriffen hatte, was dahinter steckte.

Unsere Gruppe war ein (mehrheitlich) netter Haufen, den der BMVg da in den Niederlanden zusammengewürfelt hatte. Und auch die Ausbilder hatten ihre Portion Innere Führung abbekommen. Insofern ließ sich die Zeit vor den Toren von Budel gut aushalten. Und wenn die Sonne bei den Touren in die umliegenden Pinienwälder auf die Bäume brannte, dann war die Luft voller Harz und hatte an manchen Momenten tatsächlich etwas von Sommerferien.

Dass das alles kein Spiel war, wurde uns dann trotz allem natürlich ständig wieder bewusst gemacht. Noch herrschte kalter Krieg, zwar allmählich durchaus entspannter. Aber dass Glasnost und Perestroika nur drei Jahre den Fall des Eisernen Vorhangs auslösen/zulassen würden, das konnte sich von uns zu der Zeit vermutlich noch keiner vorstellen.

Einen meiner Grundi-Kameraden, Sven Fuhrmann, habe ich ein Jahr später bei unserer gemeinsamen Weiterverwendung in einem NATO-Stab in Tongeren/BE wieder getroffen. Da nahm er mir freundlicherweise einen meiner Wochenenddienste ab, als ich einen Freund an der Nordsee besuchen fahren wollte.

Ich habe auf der Reise nicht nur den Freund getroffen, sondern auch noch meine heutige Frau kennengelernt, wofür ich Sven noch heute dankbar bin. Vielleicht kommt er ja auch irgendwann mal auf dieser Webseite vorbei und liest diese Zeilen. Danke Sven!   

Herzliche Grüße

Thomas Kuhn

Grevenbroich


Harry Rduch am 20. Juli 2014

War gestern in Budel. War sehr erstaunt, dass die Kaserne jetzt als Asylbewerberunterkunft genutzt wird. War 01.07.1965 - 27.03.1966 in Budel. War dann im Nachschub (FW Pfauenkron?). Dann in Nörvenich und Kerpen JabO 36.

Hatten im Gelände den kleinen Hasen gefunden. Haben Ihn aufgezogen und Toni genannt (nach unserem Spiess).

Würde gerne mal mit allen Kameraden und Ziwis zusammenkommen. War ein Super Zeit. Danke an alle

...Liebe Grüsse

Harry Rduch

Seht Euch auch die anderen Bilder von Harry an:


Holger Ludwig am 2. Juli 2014

Ich war selber von 1994 - 1997 in der 7./LWAusbRgt 2. Eine wahrlich sehr gute Zeit meines Lebens an die ich sehr oft zurück denke. Ich habe begonnen alte Kameraden aus der Zeit zu suchen. Einige wenige wurden schon gefunden. Viele weitere Rückmeldungen, Anekdoten, Fotos und sonstige Erinnerungen aus dieser Zeit würden sicherlich auch andere freuen. Ich habe deshalb die folgende Facebookgruppe

https://www.facebook.com/groups/568334986623018/

gegründet und hoffe darauf, das sich auf diesem Wege die alte Zeit ein wenig wieder aufleben lässt.

Viele Grüße

Holger Ludwig


Heinz Strnad am 7. November 2013

Im Juni 1963 verlegte das LwAusbRgt 2/LwSanStff C vom Fliegerhorst Stade nach Budel, Legerplaats und bekam es im heißen Sommer 1964 mit einer Salmonellen Epidemie zutun.

Brathähnchen als Mittagessen ausgegeben, waren von Salmonellen (Bakterien) befallen und rasch wurde das Ausmaß einer Epidemie unter den Rekruten und dem Stammpersonal erreicht.
Binnen weniger Tage waren in einer Mammutaufgabe stationär über 600 von Salmonellen befallene Rekruten und Stammpersonal medizinisch zu versorgen. Das nur in einem Rund um die Uhr Einsatz von Offizieren (Ärzten), Unteroffizieren und Mannschaftsdienstgraden der Sanitätsstaffel komplikationlos gelungen war.

Drei von den zahlreichen medizinischen Kräften waren (vrnl):
SU Engelbert Schulfer, Gefreiter Heinze und - SU H. Strnad.

Heinz Strnad


Hans Huber am 20. September 2013

Ich wurde im Zwischenquartal 15.08.1980 eingezogen.

Ich habe eben sehr amüsiert den Bericht eines Kameraden aus der 2/2 Budel gelesen. Der Kamerad muß wohl kurz vor mir da gewesen sein. Bogo so wie er genannt wurde, ist im Wechsel mit mir gegangen. Schröder war mein Vorgänger.

Ich kam als W15er in die 10/2 zur Grundausbilung nach Budel. Da der damalige KP-Chef der 2/LAR2 nicht richtig zählen konnte, hat er mich als Sportkreck mit Bestzeit angeworben. OK. er hat eine Runde vergessen. Bei 5000 Metern sind 400 meter natürlich von Vorteil. Kann ja jedem Offizier mal passieren. War übrigens Hptm Astheimer. War eigentlich ein cooler Chef. Bis auf seine Sport-Macke. Auf jeden Fall bin ich als Z 4er bei der 2/2 LAR Budel gelandet. Mein Aufgabenbereich war der Nachschub. worin ich auch ausgebildet wurde.

Ich habe meine Dienstzeit mit viel Lametta abgeschlossen. 1. Einheit die V mäßig in die BRD Verteidigungsmäßig zurück verlegt wurde. Dafür wurde ich richtig dekoriert. Wer beim Bund war, weiß wie das funktioniert. Ich habe nie meine Vorgesetzten zu kurz kommen lassen. Waren die glücklich, durfte ich auch glücklich sein. Als Belohnung oben drauf "Jahres Bestpreis".

Ich möchte aber diese 4 Jahre Bundeswehr/Budel nie missen. Ich wurde mit 20 Jahren in eine Verantwortung gepresst, die meinen Lebensablauf heute noch possitiv prägt.

Alles im allen war es eine geile Zeit.

Hans-J Huber


Bernd Franke im März 2013

Bernd Franke  (heute: Uffz. d.R.)
3. Quartal 1977, 2. LAR 2 

Am 01.07.1977 war es dann soweit. Für die nächsten 15 Monate würde ich bunt nur noch mit einem „D“ schreiben. Früh morgens um 08.15 Uhr wurden zwei andere Mitbürger (künftige Kameraden) und ich von 2 Mitarbeitern des KWEA Dortmund am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs in Empfang genommen. Wir bestiegen gemeinsam mit jenen Herren einen Zug in Richtung Mönchengladbach Hbf.
Dort angekommen, erwarteten uns schon einige unserer künftigen Ausbilder aus den verschiedenen Kompanien des LAR 2 Budel/NL. Der Ton wurde augenblicklich militärischer: „Drei Mann nebeneinander…viele, viele dahinter. Schritt aufnehmen …achten Sie auf den Abstand zum Vordermann…ohne Tritt marsch. Auf einem anderen Bahnsteig angekommen, bestiegen wir nun die „Holzklasse“ eines Zuges (im Bundeswehrjargon auch „Viehwagon“ genannt) in Richtung Budel. – Nach einiger Zeit  erreichten wir Budel Leegerplaats. Nun wurde jeder zukünftige Rekrut seiner Kompanie zugeordnet. Bei mir war es die 2. Kompanie LAR 2. Schon auf dem Marsch vom Ver- und Entladegleis zu den Kompaniebaracken wurde mit der Formalausbildung begonnen „links, links, links zwo drei vier“.

In der Kompanie angekommen wurde uns das Stammpersonal vorgestellt:

KpChef OL Killmer
„Spieß“ HFw Bogolowski (von den Rekruten kurz „Bogo“ genannt)
Zugführer 1. Zug: OFw Jachmann       Zugführer 2. Zug: OFW Lukas-Nülle
Gruppenführer: Uffz Appelhoff, Uffz van Schöll, SU Conrad, SU Heiko Iben (der blonde Ostfriese) (um hier nur einige Namen zu nennen, an die ich mich noch erinnere)
Nachschub: SU Braun
Hilfsausbilder: OG Schütt (W15er), OG Gillessen (SaZ), OG/UA Weber (SaZ)

Danach wurden wir auf die Stuben auf- und jeder Rekrut einer Gruppe zugeteilt (bei mir war es die 2.Gruppe/2. Zug). Nach dem unsere Privatsachen in den Spinden verschlossen waren, marschierten wir im Kompanierahmen und natürlich im Gleichschritt zur Küche.

Mit Schrecken erinnere ich mich auch heute noch an den widerlichen Wurstsalat, indem wohl sämtliche Reste der ganzen Woche sich wiedervereint fanden.

Das war ein kleiner Rückblick in meinen  ersten Tag beim LAR2.

Zum 29.09.1977 endete meine Grundausbildung beim LAR2 und wir wurden in die künftigen Stammeinheiten abgeschleust. In der Verwendungsplanung wurden viele meiner Stubenkameraden zum Wachbataillon Siegburg beordert. Ich hatte Glück, und war einen Zentimeter kleiner als die vom Wachbataillon geforderte Mindestgröße (…mann war ich froh darüber, kein Paradesoldat zu werden). Also wurde ich zum 2. FKG 2 Geilenkirchen beordert, wo ich bis 09/78 meinen Dienst als Sicherungssoldat im Bereich der QRA Arsbeck versehen habe.

P.S.:
Wer erinnert sich noch an den Kantinenwagen, der immer ins Gelände kam, wenn wir draußen in der Budeler Heide waren. Grundsätzlich wurde jeder mit „Hermann“ von dem Niederländer angesprochen: „macht 2 Mark Hermann, nächster Hermann!!“. Natürlich in Anlehnung an den dicken  „Reichsmarschall Göhring“. Das fand dieser Herr wohl besonders witzig.

Insgesamt erinnere ich mich auch heute noch gerne an meine Zeit beim LAR2 in Budel. Ich wäre ja in Budel geblieben als SAZ 2, aber die wollten mich gleich für 4 Jahre haben, was mir als Bundeswehr-Neuling allerdings zuviel war, schließlich wollte ich mir den Laden ja erst mal ansehen. Kurzum ich blieb W15er und habe erst zig Jahre später in einem Reserve-Unteroffizierlehrgang an der Unteroffizierschule der Luftwaffe in Dannenberg meine Uffz-Prüfung mit Erfolg bestanden. 


Bernd Franke, Uffz.d.R.


Gerhard Ramm im Februar 2013

Ich war von Oktober bis Dezember 1965 in Budel; LAR 2, 7. Kompanie, 6. Gruppe. War für mich persönlich gar nicht so toll, bis auf ein paar Ausnahmen, dennoch war es eine wichtige Zeit für meine Entwicklung, denke ich.

Dass der "Laden" in Budel 2005 zugemacht wurde, war eine Überraschung für mich. Sehr interessant finde ich den Spiegelartikel aus jener Zeit. Ich habe nicht den blassesten Schimmer gehabt, außer das Wissen, dass wir (unsere Väter) den Holländern reichlich Böses angetan hatten. Habe mich daher auch immer ein wenig unwohl gefühlt, wenn ich in's Dorf gegangen oder mal in Weert allein durch die Strassen geschlendert bin und dort einem "alten Mütterchen" begegnete. Hab' mich dann immer gefragt, was die wohl denken mag, einen deutschen Soldaten in Uniform durch ihr Dorf latschen zu sehen. Der Krieg war damals gerade mal 20 Jahre vorbei und für uns kein Thema, aber heute, im Alter und zurückblickend, ist klar, was für eine kurze Zeit 20 Jahre sind. Ein Nichts, und schon gar nicht eine Zeitspanne, in der man irgendwas Schreckliches vergessen könnte. Nun ja, lange ist's her.

Keine Ahnung, wie ich jemanden aus "meiner" Truppe wiederfinden könnte; z B. den Öser, mit dem ich ein tolles WE in Amsterdam verbringen durfte (in Zivil!). Ja, das war eine große Ausnahme, die uns der Kompaniechef genehmigt hatte.

Habe leider fast keine Namen mehr parat. Habe nach 1965 auch nie wieder irgendwas von irgendjemandem gehört. War anschließend ab 1.1.1966 bis September 1967 in Celle beim LTG 63 stationiert. Unser Hiwi-Gruppenführer war Gefreiter Fecke, oder so ähnlich.

Bilder habe ich natürlich auch noch welche. Die könnt Ihr Euch hier ansehen.

Wünsche  alles Gute!
Herzliche Grüsse,
Gerhard Ramm
Uetersen bei Hamburg

Christian T. im November 2011

Ich war im 4. Quartal 1988, vom 03.10. bis 22.12.1988 zur Grundausbildung in der
3. Kompanie LwAusbRgt 2 in Budel.

Mit der Bahn eingetroffen wurden wir vom Spieß Stabsfeldwebel Schmidt mit "DT WIE DAMENTOILETTE", wie er sich stets gern selber vorstellte, in Empfang genommen. Dann ging's im Laufschritt zur Kantine wo es erst einmal einen deftigen Eintopf mit Würstchen gab. Nach der Stärkung sind wir gleich ins Kompaniegebäude und wurden in Gruppen und auf die Stuben aufgeteilt. Ich glaube es war die 3. Gruppe, bin mir aber nicht mehr sicher.

Ich war im 2. Zug und unser Gruppenführer war Stabsunteroffizier Andreas Karch.

Erinnerungen habe ich noch viele. Besonders an den vielen Sand, der wirklich überall zu finden war nach Geländetagen.

Wie es so ist nimmt jede Zeit sein Ende und leider verlief sich die Gruppe nach der Grundausbildung.

Ich würde mich freuen, wenn sich vielleicht "alte Bekannte" melden.
Bilder habe ich übermittelt. Vielleicht erkennt sich der ein oder andere, vielleicht auch die damaligen Gruppen- und Zugführer?

Schön, dass es wen gibt, der die Erinnerung aufrecht erhält.
Ein großes Lob an Rolf, weiter so!

Viele Grüße aus Ingolstadt, Bayern.

Christian


Peter Montefusco im Juli 2011

Nachdem ich am 27.10.1964 vom Kreiswehrersatzamt in Düsseldorf gemustert wurde (der Musterungsbescheid liegt mir immer noch vor) bekam ich zum Jahresanfang 1965 den Einberufungsbescheid mit dem Hinweis, dass ich mich am 01. April 1965 beim 1./Lw Ausb Rgt 4 in Landsberg am Lech melden müsste.

Also setzte ich mich am 01. April 1965 in den Zug und fuhr Richtung Bayern. Abends angekommen wurden die „Neuen“ direkt mit militärischen Drill empfangen.

Wie alle Anderen leistete ich damals meine 3 Monate Grundwehrdienst (als Flieger) ab. Diese 3 Monate waren nicht so berauschend. Naja – ich musste da durch!

Nach diesen 3 Monaten wurde ich für weitere 3 Monate nach Lagerlechfeld (ca. 20 km nördl. von Landsberg/Lech) zur Sanitätsausbildung und Krankenpflegelehrgang geschickt. Diese Zeit war etwas humaner und ich habe auch hier durchgehalten. Danach durfte ich am 30.09.1965 das schöne Bayernland verlassen und musste mich zum 01. Oktober in der Sanitätsstaffel „Legerplaats Budel/NL“ melden. Hier ging alles sehr locker zu und ich habe mich sofort wohlgefühlt. Hier sollte ich nun 1 Jahr als Stammsoldat bleiben.

Unter uns „Neuen“ entwickelte sich sofort eine gute Kameradschaft – aber auch mit dem bisherigen Stammpersonal (Mannschaftsdienstgrade sowie den anderen Vorgesetzten) ergab sich eine gute Zusammenarbeit. Wir hatten alle unseren geregelten Dienst und konnten uns freizeitmäßig nicht beklagen.

Ich machte direkt am Anfang noch die Führerscheine für PKW, Jeep und den 5-Tonner, sodass ich nach bestandener Führerscheinprüfung im San-Bereich überwiegend als Sanka-Fahrer eingesetzt wurde.

Unter diesen Arbeitsbedingungen konnte man es aushalten. Die Arbeitszeiten waren  wie Bürozeiten und fast jeden Abend frei!

So konnte man es in - aber auch vor der Kaserne gut aushalten.

In der Kaserne bekamen wir jede Woche unsere Zigarettenmarken und unsere Schnapszettel“ mit denen man im Kasino sehr preiswert einkaufen konnte.

Vor der Kaserne hatten wir in Budel, in Weert, in Marheeze, in Hamont und in weiteren umliegenden Ortschaften genügend „Freizeitgestaltungsmöglichkeiten“ ohne näher auf diese einzugehen!!!

Es war ein schönes Leben und ich denke noch heute (nach über 45 Jahren) gerne an diese Zeit zurück!

Leider endete diese „schöne W-18-er Zeit“ am 30. September 1966 und ich durfte am 01. Oktober 1966  bei meinem früheren Arbeitgeber (Deutsche Bundesbahn) wieder vorstellig werden, wo ich es fast 42 Jahre (einschl. der Bundeswehrzeit) ausgehalten habe.

Zum 30. November 2001 ging ich (leider schon mit 56 – nach 38 Jahren Wechseldienst als Bundesbahn-Betriebsinspektor (Z) – (vergleichbar mit einem Oberstabsfeldwebel) in den wohlverdienten Ruhestand. Inzwischen erfreue ich mich immer noch bester Gesundheit und denke noch sehr, sehr oft an das schöne Jahr in Budel zurück.

Im Anhang befinden sich einige Fotos, die der Eine oder der Andere (beim stöbern) hoffentlich wiedererkennen wird.

Viele Grüße an alle, die mich wiedergefunden und erkannt haben.

 Peter Montefusco

Bilder von Peter:


Peter Montefusco über den abendlichen Freizeitausgleich in Budel (1965-1966) - Corso Bar & Co.

Nachdem man tagsüber den Dienst in der Kaserne abgeleistet hatte, suchte man natürlich auch abends einen Freizeitausgleich. Hier gab es in den umliegenden Ortschaften wie Marheeze, Weert, Hamont (direkt hinter der holländischen Grenze) sowie in Budel einige Freizeitmöglichkeiten, die von den meisten Soldaten in den bekannten Kaffees, Kneipen, Bars oder ähnlichen „Trinkstuben“ aufgesucht wurden.

Hier fand man genügend „flüssige“ manchmal auch feste Nahrung. Auch verging kein Abend, wo man mit den holländischen Mädchen in ein Gespräch oder sonstigen Kontakt kam. Es waren immer angenehme Abende (bei einem Glas Bier und einer Zigarette) und man wusste nie, wie der Abend endete. Die (armen) Rekruten mussten leider spätestens abends um 22:00 Uhr in der Kaserne im Bett liegen und wir vom Stammpersonal mussten uns dann um die „stehen gelassenen Mädchen“ kümmern. Das war nicht immer einfach! Aber im Nachhinein kann man sagen, dass wir immer einen ruhigen Ausklang gefunden haben.

 
Foto v.l.n.r.: Flieger Kolbe, Flieger Herzog, Gefr. Kalinowski (mit weißem Hemd und mit dem Rücken zur Kamera), Fahnenjunker Bomhüter (mit dem Glas in der Hand), Gefr. Rainer Soldierer (mit Brille), Gefr. Peter Montefusco (mit Krawatte)

Im „Corso“ konnte man die Frau fürs Leben finden oder auch nur einen Wochenendflirt. Wer ganz großes Pech hatte, der traf dort seinen Zimmernachbar, (den er eigentlich nicht sehen wollte)!

Kurz gesagt, hier im „Corso“ traf man alles und jeden und man konnte irgendwelche Treffs vereinbaren oder Neuigkeiten austauschen.

Wer übers Wochenende in der Kaserne bleiben musste (aus welchen Gründen auch immer) der konnte sich noch zusätzlich im „Zaal Bakens“ (einem Tanzlokal – vermutlich eine ehemalige Scheune) direkt neben „Corso“ austoben und seiner Partnerin zeigen, ob er nur gut Trinken oder auch noch gut Tanzen konnte. Die Kapelle (manchmal auch die Musik von der Schallplatte) spielte bis in die Nacht und somit konnte man die Kalorien (von den fetten Pommes mit Majo) wieder abtrainieren). Die Preise waren damals echt sozial, denn ein Glas Bier kostete   n u r    30! (holländische) Cent. (Ein Gulden waren 100 Cent bzw. damals 1,10 DM.)

Da alle Soldaten in Budel doppelten Sold bekamen, waren immer ein paar Gulden für einige Biere im „Corso“ übrig – deshalb wurde das Wort „Prost“ sehr oft ausgesprochen.

Foto v.l.n.r.: Flieger Kolbe, Flieger Herzog, Gefr. Kalinowski (mit weißem Hemd und mit dem Rücken zur Kamera), Fahnenjunker Bomhüter (mit dem Glas in der Hand), Gefr. Rainer Soldierer (mit Brille), Gefr. Peter Montefusco (mit Krawatte) 


Budel von Juni 1963 bis Juli 1967

von Franz Twardy im Januar 2011

Das war die eerste Unterkunft  für die San Mannschafts – Dienstgraden in Budel.

Die Unterkunft
lag direkt hinter der Wache, wo der Friseur war.

Sanitair war nicht. Wir mussten für alles in den San-Bereich.

Periode bis Ende 1965/Anfang1966.
Ich war in 2009 noch in der Kaserne, Der “Holzschuppen” steht dort noch

Zwei Sanis (Namen onbekannt) Links- und rechtsaussen sind fertig mit der Wehrpflicht.

In Uniform links (ich, Franz Twardy) und rechts Franz Schäfer, wohnt auch in Budel. Periode: Anfang 1964

Foto is gemacht in Juni 1967.

links OSA Thelen (Zahnarzt) und rechts OSA Dr. Deggelmann (in weißer Jacke)

War einige Jahre mein Chef. Ich war damals für den täglichen Ablauf (Organisation) in Behandelzimmer 1 verantwortlich.

Sportlich  waren wir auch. Ich kenne nur einige Kameraden zurück.

v.l.n.r. (stehend) Rainer Soldierer (mit Brille), Peter Pelzer, OSA Dr. Gilfrich, ?, Flieger Fronzeck, Fahnenjunker Bomhüter, Gefreiter Kalmus (ganz rechts).

v.l.n.r. (hockend) SU Franz Twardy, Harald Kalf, SA Dr. Aengenvoort, Fahnenjunker Meister, Flieger Hartmann (ganz rechts).

 Periode 3/4 1966

Truppenschiessen Periode 1965/66
Dieses Foto ist gemacht in Haltern.

Wir hatten unser “Nothospital” in einer kleinen/alten Schule.
(vor den Sankas von links nach rechts): Gefr. Peter Pelzer, Zivilfahrer Louis Goris (in Zivil), Fahnenjunker Meister, Gefr. Josef Frauenrath (mit Brille), OSA Dr. Deggelmann, SU Franz Twardy, Gefr. Harald Kalf (ganz rechts)

Wir hatten 3 Zivilfahrer: der ältere war Henk, der andere war Te(e)ni und der jüngere (ein Filou) war Louis.

Mein letzter Tag als Soldat.

Aufnahme ist gemacht vor der San-Unterkunft.

1. Grundausbildung  1/Lw-Ausb-Rgt 2  Delmenhorst    ( 1/7/62 bis 30/9/62)

2. Ausbildung Betriebsfernsprecher (Delmenhorst)       ( 1/10/62 bis 25/11/62)

3. Fernsprecher en Stell. Gruppenfüher ( Stade)           (26/11/62 bis +/- 20 Juni, dann nach Budel mit dem Güterzug)

4. Dann beina direkt, auf Wunsch des Oberfeldarztes zum San-Betrieb gewechselt
 

5. Bis 30/6/67 im San-Betrieb gearbeitet.
 


Dieter Volquards
HptFw a.D.                                                Buxtehude, den 25.12.2010

Bericht über die Verlegung des LwAusbRgt 2 zum Legerplaats Budel/NL

Im Juni  1963 war es soweit. Wir wurden nach Budel verlegt. Nachdem wir im Januar 1963 den endgültigen Bescheid erhielten, vergingen die Monate bis dahin mit Einweisungen, Unterrichten, Belehrungen.

Dann war es soweit. An einem Tag im Juni fuhr der Sonderzug in den Fliegerhorst Stade ein.
Das 2. und 3. Btl. des LAR 2  wurde mit dem gesamten Stammpersonal in voller Uniform ( Kampfanzug mit G1 )  in den Zug verladen.
Eine abenteuerliche Fahrt begann und dauerte fast 2o Stunden.

Im Dunkeln kamen wir im Legerplaats Budel an. Das 1. Btl des LAR 2 kam aus Altenwalde dazu. Nach der Ankunft wurden wir vom damaligen RgtKdr Oberst Wittmann begrüßt.

Für mich begann die schönste  Zeit meiner Zugehörigkeit bei der Bundeswehr.
Als schon verheirateter Unteroffizier  bekamen wir 1964 eine Wohnung in der extra neu erbauten  deutschen Siedlung in der Schelde Straat in  Budel,
Als junger Uffz kam ich in Budel an und als Oberfeldwebel wurde ich  1968 zurück nach Deutschland versetzt.

Nie wieder habe ich eine so gute Kameradschaft erlebt wie  bei der 10. Kompanie in Budel.


Heribert Kleine Bußmann
(HauptGefr a.D.)

Hallo!

Habe mich heute an meine Bw-Zeit erinnert u. einfach mal bei Google "Budel" eingegeben. War überrascht, was es da alles zu lesen gab. Wusste auch nicht, dass dieser Standort "geschlossen" wurde.

Ich selbst war ab Juli 1971 3 Monate zur Grundausbildung in Budel. Eine "heiße" u. "sandige" Zeit. Der Zusammenhalt war einmalig. Meine Kompanie war 9./LwAusRgt2, auch als "Mondscheinkompanie" bekannt. Habe noch einige alte Erinnerungsfotos, die ich hiermit zur Verfügung stelle. Leider weiß ich nicht mehr die Hausnamen, kann mich im Moment nur an einige Vornamen erinnern. Die meisten Kameraden kamen aus"Ostfriesland", nur einer war noch aus dem Ruhrgebiet (Günther Kaiser/Bettpfosten erste Reihe links).  Er war auch Mitglied einer Band. Das die meisten von "weit weg" waren, hatte auch seine Vorteile. So konnte man gut für ein "Pommes" oder"halben Hahn" die Wochenendbereitschaft loswerden u. selber nach Hause fahren(1 Stunde).
Vielen Dank Kameraden!

Ich könnte noch viel erzählen, höre aber jetzt auf. Vielleicht schreibt mir ja mal einer. Würde mich freuen.

Nach der Grundausbildung wurde ich zum JaboG 36 nach Rheine versetzt. War dort bis Ende Juli 1973.

Mfg

Heribert Kleine Bußmann
(HauptGefr a.D.)